Viele Headsets buhlen um die Gunst der Käufer und bieten dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Eigenschaften und Charakteristika zu verschiedensten Preisen. Wir tragen in diesem Artikel Tests jener Geräte zusammen, die auf eine oder andere Art überzeugen. Außerdem geben wir generelle Tipps und Infos, die Ihnen den Kauf erleichtern sollen.
Guter Klang ist eine sehr subjektive Sache, jeder Mensch erlebt ihn etwas anders und empfindet auch die Klangfarbe - also den durch Frequenzverlauf, Abstimmung und bauartbedingten Sound, insbesondere eines Headsets - als eher angenehm oder nicht. Ob Ihnen etwa ein basslastiger, ein neutraler Sound eher zusagt oder Sie detaillierte, spitze Höhen schätzen, können wir nicht für Sie entscheiden. Dies erschwert generelle Empfehlungen zwar etwas, dennoch gibt es auch beim Klang reichlich Qualitätsmerkmale, die sich mit ein wenig Übung sehr deutlich heraushören lassen - oder durch ihr Fehlen auffallen. Zusätzlich bewerten wir bei unseren Tests natürlich unter anderem auch den Komfort, die Ausstattung und Verarbeitung. Wir beginnen mit unseren Empfehlungen (grob sortiert nach Preisklasse) und geben zum Abschluss noch einige Tipps und generelle Informationen. Damit finden Sie das beste Gaming-Headset für Ihre individuellen Ansprüche.
Das Update für diesen Monat ergänzt drei weitere Headsets - die wir zum Teil bereits in Form umfangreicher Online-Tests abgehandelt haben. Das vor kurzen erschienene HyperX Cloud Alpha Wireless ist ein überzeugendes und empfehlenswertes, gegenüber der bereits seit einigen Jahren erhältlichen, kabelgebundenen Varianten aber auch recht kostspieliges Funk-Headset. Mit einem (Straßen-)Preis von rund 170 Euro platziert sich das knackig und detailliert klingende, gewohnt komfortable und mit hoher Reichweite und langer Akkulaufzeit sowie einer Lizenz für DTS Headphone X punktende HyperX Cloud Alpha Wireless in der Oberklasse.
Ebenfalls neu in diese Marktübersicht hinzugekommen, doch schon etwas länger erhältlich, ist das ebenfalls mit Funk ausgestattete HyperX Cloud II Wireless. Die beiden Cloud-Headsets von HyperX sehen sich auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich, unterscheiden sich allerdings sowohl äußerlich in Details sowie insbesondere technisch unter der Haube. Wie das Cloud Alpha punktet das Cloud II Wireless mit hohem Komfort und gutem Sound, allerdings ist das Cloud II etwas weniger aufwendig gefertigt, trägt die tendenziell simplere Technik und verbaut andere Treiber, die einen "spaßigeren" und weniger präzisen, detaillierten Klang liefern, der allerdings beim Spielen einen ausgesprochen guten Eindruck hinterlässt.
Das dritte Headset im Bunde stammt von Asus. Das Asus ROG Delta S Wireless ist ein weiteres, hochwertiges und recht kostspieliges, Funk-betriebenes Oberklasse-Headset. Das ROG Delta S Wireless ist das aktuelle Wireless-Top-Modell, ist entsprechend hochwertig gefertigt und kann sowohl mittels Funk als auch Bluetooth angebunden werden und bietet einen ansprechend klaren, detaillierten Sound, insbesondere für mobile Gamer.
(USB-A, geschlossen, ohrumschließend) Sharkoon hat uns schon öfter mit guten Produkten und geringen Preisen verblüfft. Dies gelingt auch dem USB-Headset B2. Für gerade einmal 50 Euro bekommen Sie mit dem schlicht B2 getauften USB-Headset aus dem Hause Sharkoon einen gut tönenden, bequemen Spielgefährten inklusive einer recht potenten und mit nützlichen Features ausgestatteten USB-Soundkarte - diese basiert auf dem C-Media-Chip CM6533X1 und bietet eine mit Sharkoon-Skin versehene Version des Xear Audio Centers. Neben einem nützlichen 10-Band-Equalizer stehen unter anderem virtueller Surround, Stereo-Upmix, Mikro- und Stimmverbesserungen sowie Bass-Boost zur Verfügung. Ein nicht top-aktuelles, aber sehr nützliches und umfangreiches Werkzeug-Set, das viele Klanganpassungen erlaubt. Das B2 ist einfach gefertigt und zeigt einige Sparmaßnahmen bei Konstruktion und Materialien, doch stimmt der Eindruck an jenen Stellen, auf die es ankommt. Die Gestaltung von Polstern, Bügel ist gefällig, die Qualität der verbauten 40-mm-Treiber angesichts des geringen Preises gut. Das B2 bietet einen vollen, recht dynamischen und detaillierten Klang ohne auffällige Betonungen, der mittels Kabelfernbedienung drei Profile zur Verfügung stellt - am gefälligsten ist tatsächlich das Gaming-Preset, das die etwas verhangenen Höhen betont. Bei der Tieftonwiedergabe schwächelt das B2 allerdings, die Bässe sind etwas teigig und lassen knackige Präzision vermissen. Das mit 280 Gramm leichte Headset sitzt sehr bequem. Die weichen Ohrpolster sind mit Kunstfaser bezogen, was den Ohren Luft zum Atmen verschafft, allerdings die Isolation kompromittiert, die nur mäßig ausfällt. Das Mikro verrichtet seine Arbeit angesichts des geringen Preises gut, ist aber auch keine Offenbarung.
Sharkoon B2 Quelle: PC Games Hardware
Auch AOC dringt in den Headset-Bereich vor - und mischt den Einsteigerbereich gehörig auf. Der insbesondere für Monitore bekannte Hersteller hat aktuell insgesamt drei Geräte im Angebot, die technisch aufeinander aufbauen. Das GH300 (PCGH 11/2021) ist die USB-Variante und bietet neben RGB einen 7.1-Surround-Modus, das GH401 ist das Funk-Modell. Das hier getestete GH200 ist wiederum die Klinkenversion. Sie kommt technisch bedingt mit Kabel, aber ohne RGB und virtuellen Surround, auch auf den nützlichen Equalizer sowie einige weitere Features müssen Sie verzichten. Dafür behält das GH200 die solide technische Basis bei. Das mit 300 Gramm noch relativ leichtgewichtige Headset sitzt dank üppiger, weicher Kunstlederpolster und dem ebenfalls angenehm gepolsterten Kopfbügel auch während langen Gaming-Sessions bequem. Der Anpressdruck ist relativ niedrig, was die Isolation etwas kompromittiert, andererseits verhindert ein wenig Luftzirkulation allzu schwitzige Ohren. Das GH200 ist für die Preisklasse erstaunlich gut gefertigt und protzt gar mit einer Aufhängung aus gebürstetem Aluminium. Hier und dort merkt man dem Headset einige Sparmaßnahmen an, so knistern die 50-mm-Treiber beim Aufsetzen oder bei etwas kräftiger Berührung der Hörer und einige Plastikteile wirken optisch wie haptisch wenig edel. Doch angesichts des niedrigen Preises ist das verschmerzbar. Insbesondere, da das GH200 einen durchaus soliden Klang bietet. Der Bass steht etwas im Vordergrund und ist nicht allzu knackig, dazu spielt das GH200 nicht allzu detailliert auf, doch im Großen und Ganzen bietet das Headset sehr viel Klang pro Euro. Selbst das Mikrofon verrichtet einen guten Job, ist allerdings etwas anfällig für Störgeräusche sowie Plosivlaute. ACO GH 200 Quelle: PC Games Hardware
Das Skiller SGH50 ist das aktuelle Klinken-Topmodell des auf günstige Hardware spezialisierten Herstellers Sharkoon. Angesichts des Preises von gerade einmal 60 Euro werden wohl einige Audio-Fans spöttisch die Mundwinkel verziehen, doch Gemach! Denn die 50-mm-Treiber SGH50 bieten eine erstaunlich hochqualitative, volle, dynamische und saubere, praktisch lineare Audiowiedergabe ohne auffallende Betonungen, die selbst für anspruchsvollere Musik taugt sowie einen straffen, sehr tief reichenden Bass. Tatsächlich ist die Audio-Qualität ist in dieser Preisklasse bemerkenswert - bravo Sharkoon! Das mit 350 Gramm mittelschwere SGH50 sitzt bequem, was insbesondere auf die angenehm anschmiegsame, sehr üppige und optisch wie haptisch ansprechende Polsterung zurückfällt. Der einteilige Metallbügel sowie die Höreraufhängung sind simpel, hier merkt man dem Headset ein wenig Sparsamkeit an. Optisch kontrastiert wird diese durch dünne Alu-Seitendeckel samt funkelndem Zierschliff, die dem SGH50 etwas Pep verleihen. Das SGH50 bietet eine Kabelfernbedienung, kommt indes technisch bedingt ohne Software-Features. Die potenten Treiber haben jedoch viele Reserven und können mithilfe eines separaten Equalizer umfangreich getunt werden - auch satte Bassgewitter sind möglich. Das Mikrofon hinterlässt ebenfalls einen positiven Eindruck. Es zeichnet die Stimme sauber und trotz Low-Cut voll und recht natürlich auf. Sowohl Mikrofon als auch die mit 55 Ohm für ein Gaming-Headset relativ widerständigen Treiber profitieren von zusätzlicher Verstärkung, Onboard-Audio oder eine Soundkarte steigern die sehr gute Audioqualität nochmals.
Das Harrier 360 ist ein preisgünstiges, doch erfreulich ordentlich klingendes USB-Headset mit auffälliger RGB-Beleuchtung. Die Marke Surefire ist wahrscheinlich nicht vielen Headset-Interessenten geläufig. Der Besitzer Verbatim GmbH wohl schon eher. Das mit 40 Euro für ein USB-Headset mit RGB-Beleuchtung sehr günstige Harrier 360 hat erstaunliche Qualitäten: Das rund 315 Gramm leichte Headset nutzt für Hörer und Aufhängung reichlich billiges und etwas klapprig anmutendes Plastik - das Kunstleder am mit ansehnlich roter Naht versehenen Bügel und den perforierten Ohrpolstern ist allerdings angenehm weich und bietet eine für die Preisklasse gute Haptik. Das Harrier 360 sitzt tatsächlich sehr bequem und leicht auf dem Schädel, die Polster liegen locker auf und verhindern allzu schwitzige Ohren. Die Isolation ist allerdings eher mäßig. Überrascht hat uns beim Test der Sound. Die verbauten 50-mm-Treiber liefern einen für solch geringen Preis erstaunlich detaillierten Sound, der nicht nur, doch insbesondere beim Spielen gefällt. Etwas lästig für Freunde des gepflegten Musikgenusses ist allerdings, dass sich der virtuelle Surround-Sound nicht deaktivieren lässt und das Klangbild durch diesen etwas verfälscht wird. Höhen und Tiefen stechen außerdem deutlich aus dem Klangbild hervor - die klassische Gaming-Badewanne trifft auf virtuell erweiterte Räumlichkeit. Das trifft nicht jedermanns Geschmack, allerdings ist die Qualität dennoch recht hoch, der Surround fällt obendrein nicht durch übergebürliches Hallen auf. Noch überraschter als beim Sound waren wir beim Testen des Mikrofons: Dieses zeichnet die Stimme angenehm voll und sehr gut verständlich auf. Eine solch gute Mikrofonqualität ist nicht einmal bei doppelt so teuren Headsets garantiert - top! Surefire Harrier 360. (1) Quelle: PC Games Hardware
Das für knapp 50 Euro (UVP 79,99 Euro) erhältliche Klinken-Headset Recon 500 ist optisch eher unauffällig gehalten. Für die Preisklasse ist die Verarbeitung allerdings auffallend gut und obwohl viel Plastik zum Einsatz kommt, wirken auch die genutzten Materialien dem Preis mehr als angemessen. Neben dem erfreulich guten optischen und haptischen Eindruck ist obendrein der Komfort sehr hoch, was neben der guten Balance des Headsets und den beweglichen, drehbaren und sich der Kopfform anpassenden Hören vor allem auf die sehr angenehme, weiche, anschmiegsame sowie atmungsaktive Kunstfaserpolsterung zurückfällt, die obendrein für Brillenträger optimiert wurde. Das äußerlich eher unspektakuläre, per klassischer 3,5-mm-Klinke befeuerte Recon 500 hat jedoch ein recht auffälliges Aushängeschild: Die riesigen, dank durchsichtiger Netzabdeckung gut sichtbaren "Dual-Eclipse"-60-mm-Treiber sind nicht nur in ihren Ausmaßen gewaltig, sondern tatsächlich nach dem Zweiwege-Prinzip aufgebaut. Laut Hersteller handelt es sich beim Recon 500 tatsächlich um die erste marktreife ("first-to-market") Variante dieses Prinzips überhaupt: Im Zentrum der großen, durchsichtigen Membran ist in Form eines Tweeters jeweils ein zweiter, kleiner Lautsprecher verbaut, der für die oberen Frequenzen zuständig ist und diesen zu Spritzigkeit verhelfen soll, während die großen 60-mm-Treiber die restlichen Frequenzen übernehmen und dem Tiefton zu markanter Fülle verhelfen sollen - ein Dual-Driver-Headset zu einem solch günstigen Preis, kann das funktionieren? Ja, es kann, zumindest in gewissem Rahmen. Der Bass ist ein wenig auf der schwammigen Seite, doch tief und durchaus kräftig, die Höhen und obere Mitten können ein wenig spitz aus dem Klangbild hervortreten und für Hi-Fi-Feingeister ist das Klangbild etwas zu träge und nicht hochauflösend und akkurat genug. Doch für den Preispunkt ist die Audioqualität wie auch das restliche Headset bemerkenswert gut. Die erfreulich hohen Qualitäten schließen außerdem den hohen Komfort und das annehmbare, sauber aufzeichnende Mikrofon mit ein. Wer auf der Suche nach einem guten, klangstarken und sehr komfortablen Klinken-Headset ist, sollte sich das Turtle Beach Recon 500 einmal genauer ansehen. Turtle Beach Recon 500 Quelle: PC Games Hardware
Wirkliche Besonderheiten bietet das für rund 60 Euro erhältliche Headset von Asus nicht - wohl aber einen sehr gefälligen, kräftigen und ausdrucksstarken Sound, ein angenehm geringes Gewicht von gerade einmal 250 Gramm und einen damit verbundenen, hohen Komfort. Insbesondere unsere Testversion in "Moonlight White" gefällt mit stylischer Schlichtheit, der üppig eingesetzte Kunststoff macht dabei sowohl optisch als auch haptisch einen guten Eindruck - zumindest wenn man Plastik nicht per se abgeneigt ist. Das Headset kann wie ein DJ-Kopfhörer zusammengefaltet werden, was den mobilen Einsatz erleichtert. Für den Heimgebrauch liegt eine Klinkenverlängerung samt Y-Splitter auf 2× Dreipolklinke bei. Das rund 1,2 Meter lange Vierpolkabel ist fest verbaut, das Mikrofon kann abgenommen werden. Lautstärkeregler und Mikrofonstummschaltung befinden sich an der linken Hörerseite, die Bedienung geht einfach und intuitiv von der Hand. Klanglich können die im Go Core schräg verbauten, in einer Bassreflexkammer untergebrachten 40-mm-Treiber überzeugen. Die auffallend lebendigen Mitten treten etwas aus dem Klangbild hervor, ebenso die unteren Höhen, doch generell ist der Sound sehr angenehm und bietet eine erfreulich hohe Luftigkeit und Auflösung. Die klangliche Abstimmung taugt nicht nur zum Musik hören, sondern auch zum Spielen. Für die Ortung und Räumlichkeit wichtige Frequenzen sind sehr gut vernehmbar, Stimmen und Gesang werden klar verständlich herausgestellt. Auch das Mikrofon verrichtet eine gute Arbeit und gibt die Stimme trotz Low-Cut recht natürlich wieder - es neigt allerdings dazu, Nebengeräusche mit aufzuzeichnen.
Asus Strix Go Core Quelle: PC Games Hardware
Das Elo X ist das Einsteiger-Modell der Elo-Reihe und kostet gerade einmal knapp über 40 Euro. Das ist insofern durchaus bemerkenswert, da das günstige Klinken-Headset sich bis auf die Anschlussart, die RGB-Beleuchtung und die Software-Features kaum von den größeren Geschwistern unterscheidet. Bis auf kleine Abweichungen wie die (unbeleuchteten) Hörer und ein fehlendes Rädchen (sowie Funktion) für den Chat-Mix, und eine abgespeckte Verkabelung - bei beiden 7.1-Modellen sind die Kabel Nylon-ummantelt und wirken deutlich stabiler - sind die Headsets äußerlich und technisch nahezu identisch. Auch beim Elo X kommen die gleichen 50-mm-Treiber zum Einsatz, ebenso das gleiche Mikrofon. Aber eben auch die gleichen Materialien, die ebenso gute Verarbeitung und der gleich hohe Komfort. In der Mittelklasse sind die durchaus ansprechenden Eigenschaften kein Aushängeschild, sondern angemessen, im Preisrahmen von 40 Euro sind diese Merkmale allerdings erwähnenswert: Dank des weich gepolsterten, sich der Schädelform anpassenden Kopfbügels, der beweglichen und um 90° drehbaren Hörer und deren anschmiegsamen Kunstlederpolster und des relativ geringen Gewichts von 310 Gramm sitzt das Elo X bequem, leicht und dennoch nicht zu locker und bietet eine gute Isolierung ohne dabei zu drücken. Der gute Komfort und die optisch wie haptisch recht ansprechenden Materialien sind für diese Preisklasse nicht selbstverständlich. Der Klang des Elo X ist sehr nahe an den größeren Geschwistern und unterscheidet sich nur in kleinen Details, abhängig davon, an welche Audioquelle Sie das Klinken-Headset anschließen. Mit einem guten Zuspieler kann es gar ein Quäntchen sauberer tönen.
Roccat Elo X Stereo Quelle: PC Games Hardware
Bei einem Preis von 45 Euro sollte man keine klanglichen Wunder erwarten. Trotzdem hat Corsair mit dem HS35 ein gutes und empfehlenswertes Headset abgeliefert, die Empfehlung kommt jedoch mit einigen kleinen Einschränkungen, denn das HS35 ist nichts für feingeistige Musikfreunde, sondern primär für den unbekümmerten Spieleeinsatz geeignet. Dies geht auf die recht aggressive Klangabstimmung zurück, tatsächlich ist das Corsair-Headset diesbezüglich das wahrscheinlich auffälligste Headset im Testfeld. Die tiefen Frequenzen sind massiv betont und treten stark aus dem Klangbild hervor, obenherum dominieren die mittleren Höhen und schneiden im noch höheren Frequenzverlauf scharfe Spitzen heraus, dazwischen schwächeln die Mitten. Das resultiert in einem tieftonstarken Klangbild samt kräftigem, aber auch schwammigem Bass und kräftig betonten Stimmen, besonders Frauenstimmen können beinahe schmerzhaft schrill hervorstechen. Die schwächelnden Mitten lassen das Klangbild dazu etwas hohl und substanzarm wirken und rauben vielen Stimmen und Instrumenten ihren Körper und individuellen Charakter.Doch all das ist nicht so dramatisch, wenn Sie keine allzu hohen Ansprüche stellen und das Headset primär zum Spielen einsetzen. Denn bei dieser Art Anwendung funktioniert die Abstimmung des HS35 recht gut, der kräftige Bass sorgt für Laune, die Betonung der mittleren Höhen kommt der Ortung zugute und hilft dabei, Gegner aufzustöbern. Dazu sitzt das HS35 aufgrund weicher Kunststoffpolster und dem niedrigen Gewicht von nur 240 Gramm auch über Stunden bequem und wirkt trotz der recht offenkundigen Spardoktrin gut verarbeitet und stabil. Das HS35 ist ein gutes Headset für preisbewusste, nicht auf Qualität verbissene Spieler, die gegebenenfalls auch mal eine etwas deftigere Handhabung an den Tag legen - oder vielleicht den Gamer-Nachwuchs?
Corsait HS35 Quelle: PC Games Hardware
(Klinke, Single Dynamic-Driver-In-Ear, seperates Richtmikrofon) Mit den Turtle Beach Battle Buds bietet der US-amerikanische Hersteller eine etwas exotische Form eines Headsets an. In-Ear-Headsets sind im Regelfall eher für den mobilen Einsatz und für Smartphones konzipiert. Doch natürlich gibt es auch mobile Spieler und gerade für diese Interessengruppe könnte das einfach zu verstauende und kompakte In-Ear-Headset eine Überlegung wert sein - insbesondere der günstige Preis von knapp 30 Euro (UVP) und das zusätzliche, ansteckbare Richtmikrofon mit beweglichem Hals machen die Battle-Buds interessant. Zusätzlich ist an dem Kabel der Battle Buds außerdem ein kleines Inline-Mikrofon angebracht, Sie können das In-Ear-Headset also auch wie gewohnt mit dem Smartphone nutzen. Das Mikrofon lässt sich mittels eines kleinen Schalters an der Kabelfernbedienung aktivieren, dabei wird auch eine Abhörfunktion zugeschaltet, Sie hören also sowohl Ihre eigene Stimme als auch Geräusche von Außen - das kann man mögen oder nicht, deaktivieren lässt sich die Abhörfunktion nicht. Dabei zeichnet das Richtmikrofon die Stimme durchaus gut verständlich und relativ natürlich auf, da das Mikrofon nicht direkt vor dem Mund platziert ist, werden darüber hinaus nur selten Pop- und Zischlaute aufgezeichnet. Operetten-Qualität ist selbstredend nicht zu erwarten, die Stimme wirkt ein wenig flach und metallisch, doch für ein Spielchen mit den Freunden reicht es und die Empfindlichkeit des Mikros ist hoch genug, um die Stimme laut und verständlich aufzuzeichnen. Bei Bewegungen oder Spielereien am Kabel können sich allerdings Schleifgeräusche über die Strippe des Headsets übertragen. Turtle Beach Battle Buds Quelle: PC Games Hardware Die Form der Battle Buds ist etwas unkonventionell, die Hörer sind zudem für ein In-Ear-Design recht groß, insbesondere in Anbetracht, dass bei den Battle Buds ein konventioneller, dynamischer 10-mm-Treiber verbaut wurde. Komplizierte Balance-Amature Aufbauten mit mehreren kleinen Treibern und Schallkammern sind denmach nicht der Grund für das üppige Design des In-Ear-Headsets, der Treiber ist für einen Single-Driver-Aufbau und In-Ear-Hörer auch nur mittelgroß. Eventuell dient die dreieckige Kammer als Bass-Reflex-System, um dem Tiefton zu mehr Volumen zu verhelfen. Dieser ist dann auch recht kräftig, dabei allerdings nicht sehr präzise und neigt etwas zum Dröhnen. Als detailfanatisch sind die Battle Buds auch nicht gerade zu bezeichnen, für komplexe, feindetaillierte Klangkulissen ist der Sound nicht feinauflösend. Doch für ein Spielchen zwischendurch sind die In-Ears tatsächlich gut geeignet, Stimmen sind deutlich und klingen voll und natürlich und Schrittgeräusche in Fortnite oder PUBG sind klar zu vernehmen und lassen sich mit ausreichender Präzision orten - "Build for Battle Royale", behaupten die Battle Buds. Und ja, es funktioniert. Etwas klangliche Atmosphäre mag auf der Strecke bleiben und einen luftigen und weiten, räumlichen Eindruck können die Battle-Buds nicht erzeugen, doch dafür gibt es ja auch gute, reguläre Headsets und Kopfhörer aus den etwas höheren Preissegmenten. Selbst zum Musikhören sind die Battle Buds geeignet, solange nicht allzu hohe Ansprüche an die Wiedergabetreue und Detailabbildung gestellt werden.
Die etwas unkonventionelle Gestaltung der Battle Buds stört beim Tragen kaum, mit den passenden Ohrstöpseln - drei Größen plus passende Gegengewichte liegen bei - sitzen die In-Ears sicher und satt im Gehörgang. Das relativ weit außen liegende Gewicht und die frei hängende, nicht mittels Clip sicherbare Kabelfernbedienung zerren minimal an den Hörern, dies kann indes mit den beiliegenden Gegengewichten aus Gummi etwas verringert werden. Es gibt bequemere und angenehmere In-Ears, doch zumeist zu einem höheren Preis. Das beiliegende Richtmikrofon ist darüber hinaus überraschend ordentlich. Für den preisbewussten, klanglich nicht allzu anspruchsvollen Unterwegs-Gamer sind die Turtle Beach Battle Buds tatsächlich eine Überlegung wert.
Mit der neuen Atlas-Reihe möchte Turtle Beach vor allem PC-Spieler ansprechen. Der 1975 gegründete US-amerikanische Hersteller von Audio-Equipment hat zwar tatsächlich seine Wurzeln bei dem PC und entwickelte anfangs Soundchips und -karten, verlagerte in den letzten Jahren den Fokus jedoch auf die Produktion von Gaming-Headsets. Bei Konsolenspielern sehr beliebt und weitverbreitet, tat sich Turtle Beach indes bislang etwas schwer, auch PC-Spieler zu überzeugen. Dieser Umstand soll sich mit der neuen, für den PC ausgelegten, resolut und kämpferisch bepreisten Atlas-Serie ändern. Das Atlas One markiert das untere Ende der von Turtle Beach primär für den PC ausgelegten Atlas-Reihe. Das Top-Modell, das Atlas Elite, finden Sie in den Mittelklasse-Empfehlungen. Das Atlas Three markiert das mittlere Modell und ist mit einem eigenen Verstärker sowie einem integrierten Akku ausgestattet. Den Test des rund 80 Euro günstigen Atlas Three finden Sie im Rahmen eines Headset-Vergleichstests in der PCGH-Ausgabe 01/2019. Turtle Beach Atlas One Quelle: PC Games Hardware
Klangliche Wunder sollte man von einem 50-Euro-Headset nicht erwarten. Trotzdem schlägt sich das günstige Headset aus Turtle Beachs Atlas-Reihe in dieser Disziplin sehr ordentlich und kann viele Mitbewerber in dieser Preisklasse zum Teil weit hinter sich lassen. Den verbauten 40-mm-Treibern fehlt es bei der Detailabbildung und Klangtreue ein wenig an Finesse und die Betonung ist etwas arg auf die unteren Frequenzen konzentriert. Der kräftige Tiefton ist eher auf der brummigen, etwas trägen Seite, die Mitten fallen hörbar ab. Die Höhen sind indes recht gut aufgelöst. Der Klang des Atlas One ist dadurch allerdings nur begrenzt kompromittiert. Tatsächlich macht das Headset eine durchaus gute Figur und ist auch zum Hören von Pop-Musik geeignet. Bei schnellen, fein aufgelösten Songs und raschen Beats streicht das One allerdings die Segel und produziert leidlich definierten Klangbrei. Doch insbesondere für den preisbewussten Spiele-Einsatz sind die 50 Euro gut angelegt. Beim Spielen kann der voluminöse Tiefton gefallen, das Klangbild ist des Weiteren noch ausreichend aufgelöst und akkurat, um eine halbwegs präzise Ortung von Klängen zuzulassen - für ernsthaftes, kompetitives Spielen ist das Atlas One aber nur begrenzt zu empfehlen. Dafür stimmt der Komfort: Das Headset wirkt trotz der bei den Materialien nötigen Sparmaßnahmen gut verarbeitet und robust, der Komfort ist angenehm hoch. Die weichen, mit Memory-Foam gefütterten Kunstlederpolster sind nicht ganz so anschmiegsam wie bei vielen höherpreisigen Headsets und für große Ohren ein wenig schmal geraten. Dennoch sitzt das Atlas One bequem, die Polster schließen gut ab und isolieren den Träger wirksam von der Außenwelt. Für Brillenträger ist eine Vertiefung für die Bügel eingearbeitet. Das Mikrofon hinterlässt indes einen etwas zwiespältigen Eindruck. Es zeichnet die Stimme zwar prinzipiell gut verständlich auf, aufgrund des kurzen, unflexiblen Arms lässt es sich aber nicht befriedigend vor dem Mund platzieren, die Aufnahmequalität leidet darunter etwas. Der günstige Preis macht das Atlas One zu einer guten Empfehlung und wurde von uns in der PCGH 01/2018 mit dem Spartipp-Award ausgezeichnet.
(USB, ohrumschließend, geschlossen) Wenn Sie einige Zeilen nach unten scrollen, finden Sie den Test (des noch immer angebotenen) Skiller SGH1 mit Klinkenanschluss. Wie Sie den Zeilen entnehmen können, waren wir von Sharkoons 20-Euro-Headset recht angetan, in Anbetracht des günstigen Preises gab es nur wenig zu bemängeln, der Sound ist gar beachtlich gut. Tatsächlich ist es beinahe erstaunlich, wie viel Headset man mit dem SHG1 für eine Handvoll Euro bekommt. Doch nun Obacht, denn nun legt Sharkoon mit dem SGH2 noch einmal tüchtig nach. Zum prinzipiell gleichen Preis (24,99 Euro) wie das SGH1 erhalten Sie mit dem SGH2 ein ebenfalls sehr attraktives Gerät, welches sogar mit einem USB-Anschluss, integrierter Soundkarte und (einfarbiger) LED-Beleuchtung aufwarten kann - in solch einer niedrigen Preisklasse alles andere als gewöhnlich. Dazu klingt das SGH2 tatsächlich ziemlich anständig und auch das Mikrofon funktioniert gut und erlaubt sauber verständliche Kommunikation. Kurz: Es ist wirklich beachtenswert - und nochmals erstaunlicher als beim SGH1 -, wie viel Headset Sharkoon Ihnen für knapp über 20 Euro anbieten kann.
Natürlich merkt man dem Produkt in gewisser Weise das Niedrig-Preis-Segment an, auf das Sharkoon offenbar recht aggressiv abzielt. Die Materialien sind nicht von höchster Qualität, was man optisch wie haptisch wahrnimmt, die Bügelkonstruktion aus flexiblen, ummantelten GFK-Stäben und dem elastisch aufgehängten Kopfband ist nicht wirklich ergonomisch der Kopfform nachempfunden und lässt das Headset ein wenig beliebig und wackelig auf dem Kopf sitzen, Kabel und Mikrofon sind fest verbaut. Dazu ist das Design nichts Außergewöhnliches und es finden sich hier und dort kleinere Bearbeitungsrückstände. Aber - und dies muss deutlich betont werden, denn das SGH2 besitzt deutlich mehr positive Eigenschaften als negative, zudem sind erstere gewichtiger - abgesehen von einigen kleinen Mängeln ist das zweite Headset der Skiller-Reihe ein echter Preis-Leistungs-Hit! Das schon überzeugende SGH1 wurde evolutioniert, so ist unter anderem das von uns zuvor kritisierte Kopfband nun besser konstruiert, die Verarbeitung ist sauberer, das ganze Headset wirkt strukturell stabiler und kräftiger dimensioniert - das Nylon ummantelte Kabel ist gar dermaßen dick, es wirkt als könne man es als Abschleppseil zweckentfremden; angenehmerweise ist das Kabel aber trotz der Dicke und der Ummantelung recht flexibel.
Das mit rund 340 Gramm relativ schwere Headset sitzt trotz des etwas losen Halts dank der dick gefütterten, anschmiegsamen und mit weichem Protein-Kunstleder überzogenen Ohrpolster durchaus komfortabel und wird auch beim längeren Tragen nicht unangenehm. Allerdings wird es unter den Polstern recht warm und schwitzig, eine wirkliche Luftzirkulation ist nicht feststellbar. Nach einer Weile ertappt man sich daher dabei, das Headset auf dem Kopf hin und her zu schieben oder kurzfristig abzusetzen. Anders als beim SGH1 liegen keine zusätzlichen Polster zum Auswechseln bei, die beispielsweise durch einen perforierten Bezug den Ohren etwas Luft zuführen könnten - schade, zu dem Preis aber nicht wirklich kritisierbar. Immerhin können die Polster einfach abgenommen und gereinigt werden. Angeschlossen wird das Sharkoon SGH2 einfach mittels USB-Stecker - Plug-and-Play, es sind keinerlei zusätzliche Treiber oder andere Software vonnöten (und auch nicht enthalten). Einziges Bedienelement ist der Lautstärkeregler an der linken Hörmuschel.
Unter den Polstern und einer zusätzlichen Dämmung verbergen sich jeweils ein 50-mm-Treiber pro Seite. Diese liefern einen für die Preisklasse erstaunlich guten und sauberen Klang. Der potente (Tief-)Bassbereich steht leicht im Vordergrund, der Kickbass ist merklich betont. Die ebenfalls etwas herausstechenden Höhen können in einigen Fällen ein wenig scharf klingen, lassen das Klangbild indes aber nicht metallisch oder harsch wirken. Im Gegenteil, das Skiller SGH2 spielt warm, voll und detailliert auf, Stimmen klingen sehr natürlich, insbesondere ausdrucksstarke Frauenstimmen sind sehr lebendig, vielleicht gar ein wenig dramatisiert. Die Auflösung und Detailabbildung des Sharkoon-Headsets sind ebenfalls nicht zu verachten und das SGH2 erlaubt gar eine recht präzise Ortung von Klängen und verfügt über eine ordentliche Tiefenstaffelung. Feinste Details können im Klangbild ein wenig untergehen und bei der Präzision ist ein guter Kopfhörer deutlich überlegen - doch es handelt sich bei dem SGH2 schließlich auch um ein Gaming-Headset; eins für kaum mehr als 20 Euro.
Abschließend bleiben wir beeindruckt zurück. Sharkoon hat mit dem SGH2 ein wirklich empfehlenswertes Produkt kreiert, welches sich hinter zum Teil deutlich teureren Geräten nicht verstecken braucht. Tatsächlich kann das SGH2 so manches drei- oder viermal teurere Gerät klanglich schlagen und ist auch in unserer Marktübersicht eines der best klingendsten Headsets der Einsteigerklasse. Es ist für die Musikwiedergabe gut geeignet und schreckt selbst vor komplexeren Stücken nicht zurück. Das Mikrofon neigt dazu, die Stimme etwas tief und rumpelig wirken zu lassen und gehört nicht zu den detailliertesten und natürlichsten Vertretern, doch bleibt die Stimme verständlich und wird zudem ordentlich verstärkt. Wenn Sie an mit dem etwas losen Sitz, dem aufgrund der Platzierung hin und wieder etwas hinderlichen, fest verbauten Mikro und dem USB-Zwang ohne Möglichkeit einer Klinkenverbindung nichts auszusetzen haben und einfach nur ein gutes, günstiges Headset suchen - das Sharkoon Skiller SGH2 sei Ihnen hiermit ausdrücklich empfohlen. Der für die Preisklasse sehr beeindruckende Klang, die stabile Konstruktion und der noch befriedigende Komfort machen das Headset zu einem Preis-Leistungs-Kracher.
Sharkoon Skiller SGH2 Quelle: PC Games Hardware
(Klinke, ohrumschließend, geschlossen) Logitech konnte uns schon mit dem günstigen Funkheadset G533 klanglich und aus Preis-Leistungssicht überzeugen. Mit dem G231 bietet der Hersteller nun für unter 50 Euro ein Einsteigergerät an, welches ebenfalls eine für den Preis gute Audioqualität liefert. Der Sound des geschlossenen Spieler-Headsets ist moderat basslastig abgestimmt, ohne dabei umliegende Frequenzen deutlich im Mitleidenschaft zu ziehen oder gar zu überdecken. Im Vergleich zu einigen anderen Headsets ist das G231 noch auf der ausgewogenen Seite. Auch die Gegnerortung funktioniert ordentlich, auch wenn die Detailabbildung nicht übermäßig hoch ist und die Präzision etwas zu wünschen übrig lässt. Das Mikrofon funktioniert ebenfalls gut genug, um sich damit in Spiel oder Chat verständlich zu machen, auch wenn die Stimmaufzeichnung etwas flach und kratzig wirkt. Die Funktionalität des G231 ist also gegeben.
Der Komfort geht ebenfalls in Ordnung, auch wenn Sie eher keine wohlige Wonnigkeit erwarten sollten. Die weichen Polster passen sich gut der Kopfform an und verteilen das Gewicht ordentlich, doch sitzt das Headset eher etwas wackelig auf dem Kopf, dazu ist der Kunststoffbezug ein wenig kratzig. Immerhin lässt das Material eine gewisse Luftzirkulation zu, sodass die Ohren unter dem ganzen Plastik nicht zu arg ins Schwitzen kommen. Logitech G231 Prodigy Quelle: PC Games Hardware
Das billig wirkende und wenig Vertrauen in die Stabilität erweckende Plastik ist dann auch unser größter Kritikpunkt beim Logitech G231. Niemals fühlt man sich als Träger wirklich wohl, stets ist man in Berührung mit dem einen oder anderen, optisch wie haptisch wenig anprechenden Kunststoffteil. Dazu schlackern und klappern die wenig solide wirkenden Hörer in ihren noch weniger haltbar anmutenden Aufhängungen - nicht schön. Und selbst bei dem günstigen Preis ist die Kritik berechtigt: Andere Hersteller schaffen es, für einen ähnlich niedrigen Preis eine deutlich höherwertige Fertigung zu liefern. Wer nicht deutlich mehr als 50 Euro für ein Headset ausgeben will, kann sich das Logitech G231 Prodigy einmal ansehen, technisch ist das Produkt solide. Sie sollten sich aber bewusst sein, das Sie anderswo mehr materiellen Gegenwert für Ihr Geld bekommen.
(USB, ohrumschließend, geschlossen) Trotz bissiger Schlange als Logo: Nein, das Patriot Viper ist kein mit Südstaatenflagge und noch mehr Zylindern aufgemotzter Dodge und auch kein US-amerikanisches Flugabwehrsystem, sondern ein Headset des im Silicon Valley ansässigen Unternehmens Patriot Memory. Das Viper V360 ist ein knapp 40 Euro günstiges USB-Headset und ein recht typischer Vertreter der Gattung "Gaming-Headset", inklusive zuschaltbarer Beleuchtung, virtuellem 7.1-Surround und natürlich einem martialisch klingenden Namen. Dabei kann das Viper V360 jedoch in einigen Belangen durchaus eine ordentliche Figur machen. Insbesondere, wenn man den wirklich günstigen Preis für ein Headset mit USB-Anschluss und einigen (auch nützlichen) Features berücksichtigt.
Das Viper V360 wiegt rund 290 Gramm und gehört damit zu den mittelschweren Headsets. Der günstige Preis ist dem Gerät durchaus anzumerken, die Materialien wirken nicht allzu hochwertig, auch wenn zumindest das Plasik der Hörer als haptisch angenehm durchgehen könnte, die Verarbeitung ordentlich ist und das Headset ohne auffällige Unsauberkeiten daherkommt. Das mit LED-Beleuchtung hinterlegte Metallgitter an den Hörerseiten ist gar so etwas wie ein Blickfang. Ebenfalls gut und stabil ist das Bügeldesign, welches die bekannte, zweigeteilte Bügel-Kopfband-Konstruktion verwendet. Während die Bügel robust wirken und auch größerer Krafteinwirkung standhalten dürften, fällt das aus mehreren Kunststoff-Lagen verklebte und Kopfband weniger Vertrauen inspirierend aus und ist wegen mäßiger Flexibilität und der breiten, jedoch dünnen Bauweise etwas weniger komfortabel, als wir uns wünschen würden. Trotzdem sitzt das Viper V360 passabel, was insbesondere auf die dick gepolsterten Kunststofffaser-Ohrpolster zurückfällt - ein wenig kratzig, aber angenehm nachgiebig und ein wenig Luft kann außerdem durch die Polsterung dringen.
Unter den Polstern verbergen sich pro Seite jeweils ein 40-mm-Treiber, sowie ein zusätzlicher Subwoofer, wobei an dieser Stelle betont werden sollte, dass es sich eher um einen Vibrator denn einen wirklichen Tieftöner handelt. Die regulären Treiber liefern einen brauchbaren Ton, auch wenn die Abstimmung mit dem recht stark im Vordergrund stehenden Tiefton und den zischelnden und gleichzeitig nicht sehr detaillierten Höhen eine typische "Badewanne" darstellt und das Frequenzband hörbar wellig ausfällt. Ersterer Faktor ist dabei allerdings nicht über die Gebür ausgeprägt, die Mitten gehen im Vergleich zu vielen günstigen Gaming-Headsets tatsächlich noch in Ordnung und rauben dem Sound durch Unterbetonung nicht das komplette Fundament. Der wellige Frequenzverlauf kann allerdings irritieren: Wenn Sie etwa eine bekannte Melodie mit dem Viper V360 hören, so treten Betonungen an anderen Stellen auf als gewohnt, zudem neigen wechselnde Töne zum "wandern", da sie bei einem Frequenzwechsel plötzlich in den Hintergrund treten oder aus dem Klangbild hervorstechen können. Für Freunde der etwas anspruchsvolleren Musikwiedergabe ist das Viper V360 allein deshalb schon wenig brauchbar. Patriot Viper V360 Quelle: PC Games Hardware Beim Spielen fällt dies jedoch deutlich weniger ins Gewicht und das günstige Headset macht hier die beste Figur: Der Sound ist gut genug, um Gegner halbwegs präzise zu orten, wobei Auflösung und Präzision keine Stärke des V360 sind. Der kräftige und tendenziell recht schwammige Bass kann beim Spielen außerdem durchaus gefallen, zumindest wenn Sie einen generell kräftigen, wenn auch eher unpräzisen Tiefton mögen - eher Dorfdisko als Kodo-Trommel sozusagen. Der praktischerweise per Schalter direkt am Headset zuschaltbare "Subwoofer" treibt diesen Umstand noch etwas weiter und bringt übertragend formuliert den Dielenboden der Tanzfläche zum Beben. Die verbauten Vibratoren erzeugen keinen wirklich hörbaren Sound, sondern bringen das Headset und damit auch den Schädel sowie die feinen Sensoren im Innenohr zum Vibrieren - ein bisschen wirkt das wie ein tiefer Bass und Explosionen oder andere tieftonstarke Klänge wie eine Orgel erhalten so eine gewisse, griffige Substanz. Aber es fühlt sich auch ein wenig so an, als hätte man sich einen vibrierenden Xbox-Controller auf den Kopf gebunden - wer's mag. Mit einem weiteren Schalter lässt sich zudem die einfarbige LED-Beleuchtung (de-)aktivieren sowie mit einem Rädchen die Lautstärke regeln. Das sehr kurze und steife Mikrofon wird durch Hochklappen deaktiviert und ist trotz der etwas unpraktischen Bauart und der schlechten Platzierbarkeit zumindest brauchbar - nicht zuletzt wegen der Mikrofon-Verstärkung sowie -Rauschunterdrückung, die der Audio-Chip mit sich bringt.
Das Viper V360 basiert offenbar auf einem C-Media-Chip zur Klangwandlung, die Software dürfte dem einen oder anderen bekannt vorkommen und ähnelt beispielweise der früheren Oberfläche von Asus-Soundkarten, bevor diese auf das Sonic Studio wechselten. Oder der Software des Teufel Cage, das ebenfalls auf einen C-Media-Chip setzt. Gegenüber den genannten Gerätschaften ist das Feature-Angebot des Viper V360 etwas abgespeckt und die maximale Bit- und Abtastrate fällt mit 16 Bit bei 48 Khz (DVD-Qualität) etwas geringer aus, doch immerhin: Neben Lautstärkereglung und einigen (eher nutzlosen) Audio-Profilen (von "Konzerthalle", "unter Wasser" über "Badezimmer" bis hin zu "Bierkrug") verfügt das Viper V360 über einen funktionalen Equalizer, rudimentäre Einstellungsmöglichkeiten für den virtuellen 7.1-Surround-Sound sowie Stimmmodulation und einen Stereo-Upmix - nichts Besonderes und auch nichts, was den Klang zu neuen Höhenflügen verhelfen würde, aber auch nichts, worüber man die Nase rümpfen müsste.
Als Gesamtpaket ist das Patriot Viper V360 für gerade einmal 40 Euro ein ordentliches Angebot für Gamer: Das Headset ist recht bequem, die Verarbeitung ordentlich und die Optik sowie Haptik zu diesem Preis kaum zu kritisieren. Der Klang ist zwar alles andere als neutral, ausgewogen und detailliert, ist aber auch kein Reinfall und beim Spielen zufriedenstellend. Die Art der Abstimmung ist zudem vergleichbar mit vielen anderen Gaming-Headsets und dürfte dem einen oder anderen zusagen, wie vielleicht auch die vibrierenden "Subwoofer". Die Features sowie der USB-Anschluss sind für diese Preisklasse außerdem durchaus erwähnenswert: Die meisten USB-Headsets sind eine ganze Ecke kostspieliger. Das Viper V360 ist in unserer Marktübersicht tatsächlich bislang das einzige USB-Headset in der Einstiegsklasse. Allerdings sollten sich Freunde des ausgewogenen Klangs lieber anderswo umsehen und vielleicht 10 bis 15 Euro mehr in die Hand nehmen und beispielsweise zu einem Lioncast LX 50 greifen, wenn nicht zwangsweise ein USB-Anschluss benötigt wird.
Sharkoon bläst mit dem Skiller SGH1 erneut zum Angriff. Gerade einmal 20 Euro kostet das Headset, dazu gibt es noch eine Tragetasche, einen Satz Velourpolster zum Wechseln und eine Verlängerung samt Kabelfernbedienung mit integrierter Lautstärkereglung und Mikrofonstummschaltung. Erstere mündet in zwei dreipolige Klinkenadapter, das direkt am Headset befestigte Kabel endet mit einer Vierpol-Klinke für den mobilen Einsatz. Bei einem solch niedrigen Preis sollten Sie natürlich kein High-End-Gerät mit tadelloser Materialanmutung und Verarbeitung erwarten. Doch in Anbetracht dessen kann das SGH1 für diesen wirklich sehr niedrigen Preis durchaus überzeugen: Das Headset fällt recht groß aus und bietet auch für Lauscher in Übergröße ausreichend Platz, wiegt dabei aber nur um 270 Gramm. Ein Teil des geringen Gewichts ist dem sehr großzügigen Einsatz von Kunststoff zu verdanken, bis auf ein paar Schrauben, der Elektrik und dem Draht im Bügel wurde beim SGH1 kaum Metall verbaut - doch immerhin trägt das Headset ein dünnes Alu-Emblem mit dem Skiller-Logo an beiden Hörerseiten. Das war es dann im Grunde auch mit optischen Highlights, der Rest des Headsets gibt sich recht unauffällig, was aber zu Zeiten der tragbaren RGB-Lichtorgeln nicht zwangsweise einen Negativpunkt darstellen muss. Die haptischen Eigenschaften des Skiller SGH1 fallen gegenüber hochpreisigen Headsets selbstredend etwas ab. Insbesondere das gefütterte, jedoch recht steife und dennoch labil und wenig robust wirkende Kopfband ist augenscheinlich billig. Auch das Plastik der Hörer erregt qualitativ keine Hochgefühle, wenn es auch ausreichend stabil anmutet. Einige Grate und Bearbeitungsrückstände sind ebenfalls zu finden. Einen kleinen Pluspunkt kann das Skiller SGH1 bei dem stabilen, ummantelten Nylon-Kabel sowie den (klanglich irrelevanten) Goldkontakten der sauber rastenden Klinkensteckern verzeichnen.
Der Komfort ist ordentlich, allerdings sitzt das Headset eher locker und verrutscht bei Kopfbewegungen leicht. Nicht zuletzt, weil sich das Kopfband nur relativ begrenzt der Kopfform anpasst, der Zug etwas zu gering ausfällt und das Headset daher trotz des recht niedrigen Gewichts gern über die Ohren nach unten rutscht. Auch die Isolation leidet durch den losen Halt ein wenig. Doch prinzipiell sitzt das SGH1 bequem, was insbesondere auf die durchaus angenehmen Polster der Hörer zurückfällt. Zwar fallen sowohl die Kunstleder- als auch Velourpolster etwas weniger anschmiegsam und hautschmeichelnd aus als bei der hochpreisigen Konkurrenz, hinter den allermeisten Einsteiger- und vielen Mittelklasse-Headsets muss sich das Skiller-Headset jedoch nicht verstecken. Uns haben insbesondere die einfach anzubringenden Velour-Polster zugesagt - toll, dass Sharkoon es selbst bei einem so günstigen Headset geschafft hat, diese mit dem Headset anzubieten. Bei einigen namhaften Herstellern würden schon die Polster mehr kosten als das komplette Headset inklusive Wechsel-Polster.
Auch klanglich ist beim SGH1 natürlich keine Hifi-Qualität zu erwarten, tatsächlich hat das günstige Headset einige recht deutlich vernehmbare Schwächen. Insbesondere die viel zu zahmen Höhen sowie die ebenfalls zurückhaltenden Mitten lassen das Klangbild unnatürlich und wenig dynamisch wirken. Der Tiefton ist deutlich im Fokus, leistet sich jedoch einige Schwächen beim Ansprechverhalten und der Präzision. Stimmen klingen zu tief und gleichsam etwas blechern, die Ortung fällt aufgrund der detailarmen und wenig dynamischen Höhen relativ schwer - wobei das Sharkoon SGH1 jedoch einen noch ausreichenden guten Klang bietet. Das ist auch bei höherpreisigen Headsets nicht immer der Fall. Das abnehmbare Mikrofon bietet ebenfalls eine brauchbare Sprachqualität, viel mehr jedoch nicht. Wollen Sie häufiger mit anderen Spielern kommunizieren oder gar regelmäßig chatten, sollten Sie sich an anderer Stelle umsehen. So ähnlich fällt auch unser Fazit zu Sharkoons SGH1 aus: Regelmäßige und anspruchsvollere Spieler sollten sich ein anderes Headset leisten, beispielsweise das aus Preis-Leistungssicht sehr gefällige Lioncast LX50, welches allerdings auch gute 30 Euro teurer ausfällt. Wer jedoch knapp bei Kasse ist und/oder ein Headset nur hin und wieder benötigt, ist mit dem Sharkoon SGH1 eventuell gut bedient, eine wirkliche Schwäche leistet sich das Gerät in Anbetracht des Preises nicht. Im Gegenteil: Es ist schon recht erstaunlich, wie viel Headset man hier für läppische 20 Euro erhält.
Holt man das Lioncast LX50 aus seiner Verpackung, stellt sich zuerst einmal leichter Unglaube ein: Es ist wirklich erstaunlich, wie hochwertig die Materialien des Headsets wirken und welche Verarbeitungsqualität Lioncast für gerade einmal knapp über 50 Euro zu liefern imstande ist. Das Lioncast LX50 ist mit 260 Gramm recht leicht und sitzt auch dank der angenehmen Materialien auch nach mehreren Stunden ausgesprochen bequem auf dem Kopf. Die mit Memory-Foam gefütterten und üppig dimensionierten Kunstlederpolster an Bügel und Hörern sind sauber vernäht und verteilen das geringe Gewicht effektiv. Als Schmankerl findet sich im Lieferumfang außerdem ein weiteres Set Ohrpolster aus Velours zum Wechseln. Das stabile nylonummantelte Kabel und das mit Poppschutz ausgestattete Mikrofon können außerdem abgenommen werden. Das Headset könnte also auch für den mobilen Gebrauch verwendet werden, trotz der hübschen Seitendeckel aus gebürstetem Aluminium und der roten Akzente ist das Design des Lioncast LX50 eher unauffällig gehalten. Man könnte sich durchaus mit dem Headset in die Öffentlichkeit wagen, das LX50 lässt sich problemlos mit dem Smartphone antreiben und ist auch zum Musikhören geeignet. Dazu kann das zweigeteilte Kabel verkürzt werden und per vierpoligem Klinkenstecker beim mobilen Gerät angeschlossen werden. Dank der guten Isolation fällt außerdem die Geräuschübertragung von innen nach außen - und umgekehrt - gering aus, es steht daher nicht zu befürchten, dass sich Mitmenschen belästigt fühlen. Lioncast LX50 Quelle: PC Games Hardware Im Inneren der Hörmuschel verbirgt sich pro Seite jeweils ein schräg stehender 53-mm-Treiber, die erfreulich ausgewogen und detailliert aufspielen, weder Bass noch Höhen wirken überbetont. Und auch das Mikrofon verrichtet überzeugend die Arbeit, sobald es mit der kleinen Kabelfernbedienung zugeschaltet wird. An Letzterer kann außerdem die Lautstärke geregelt werden. Der lineare und verhältnismäßig volle sowie detaillierte Klang, die sehr ansprechenden Materialien und die auffallend gute Verarbeitung des Lioncast LX50 ist für diese Preisklasse alles andere als die Norm, wir waren in unserem Test in der PCGH-Ausgabe 03/2017 ehrlich von der Qualität des Headsets überrascht. Der Preis ist mehr als fair, die Soundqualität nahe einem guten Einsteigerkopfhörer und auch der Komfort und das gute Mikrofon können voll überzeugen. Wollen Sie nicht mehr als ein Taschengeld für ein Headset investieren, empfehlen wir das Lioncast LX50 hiermit als sehr überzeugenden Preis-Leistungs-Tipp.
Wer sich ein wenig mit günstigen Kopfhörern beschäftigt hat, dem wird das Roccat Renga mit einiger Wahrscheinlichkeit bekannt vorkommen. Das rund 50 Euro günstige Headset ähnelt auffallend stark dem auch in unserem Sound-Unterforum recht beliebten und häufig empfohlenen Einsteiger-Kopfhörer Superluxx HD-681. Bügel, Polster und generelles Design sind praktisch identisch, allerdings ist das Renga nicht einfach ein HD-681 mit angeflanschtem Mikrofon. Das offenbar in Kooperation mit Superluxx entstandene Headset hat ein andere, nun komplett offene Hörmuscheln und auch einige Daten in den Spezifikationen der angewinkelten 50-mm-Treiber unterscheiden sich vom HD-681, was sowohl durch die sich klanglich auswirkenden Designänderungen als auch eine überarbeitete Abstimmung hinweist.
Das Renga gehört mit rund 230 Gramm zu den Leichtgewichten unter den Gaming-Headsets und sitzt sehr luftig und durchaus bequem, auch wenn die Materialanmutung und Haptik eher auf der weniger ansprechenden Seite liegen und die Kunstlederpolster sowie das Kopfband aus Plastik angenehmer ausfallen könnten. Für die Preisklasse sind die verwendeten Werkstoffe sowie Verarbeitung in Ordnung. Zudem wirkt das Renga strapazierfähig, das Plastik der Hörer ist kräftig dimensioniert, der Bügel aus zwei ummantelten Metallstäben sehr flexibel. Bei Krafteinwirkung verwindet sich das Headset daher, anstatt an stark belasteten Schwachstellen zu brechen.
Die sehr offen gestaltete Bauweise des Renga erlaubt ein freies und unbeschwertes Klangbild, das für ein so günstiges Headset überraschend differenziert und ausgeglichen ausfällt. Außerdem erlauben die beinahe frei stehenden Treiber den Ohren freies Atmen, im Gegenzug allerdings auch Klängen, praktisch ungedämpft nach außen zu dringen - letzteren Umstand sollten Sie berücksichtigen, falls Sie nicht alleine leben: Etwaige Mitbewohner werden beim Einsatz des Rengas mitbeschallt. Wohl ebenfalls dem Design geschuldet ist die eher weniger eindrückliche Tieftonwiedergabe des Headsets: Es ist zwar durchaus etwas Tiefbass vorhanden, dieser ist aber eher unpräzise und schwammig. Auch der Kickbass ist wenig engagierend, doch immerhin trifft er halbwegs punktgenau und lässt so etwas wie Präzision zumindest erahnen. Der ebenfalls recht zurückhaltende Grundton lässt das Klangbild etwas substanzlos wirken. Doch das Renga hat auch klangliche Stärken: Der abseits des Tieftons sehr lineare Frequenzgang erlaubt eine verhältnismäßig hohe Detailtreue erlaubt zusammen mit dem offenen Design des Rengas eine gute Differenzierung und einen freien, sehr räumlichen Sound. Vom Mikrofon sollten Sie nichts Herausragendes erwarten, jedoch ist es ordentlich genug für eine Verständigung mit anderen Spielern und kann an der kleinen Kabelfernbedienung stummgeschaltet werden, zusätzlich findet sich hier ein Laustärkeregler. Letztlich ist das Renga für den Preis ein faires Angebot, es ist angenehm luftig und leicht, zudem ist der Klang trotz Tieftonschwäche ordentlich und dank des recht linearen Frequenzverlaufs können Sie mit dem Roccat-Headset durchaus auch Musik hören. Wir haben das Roccat Renga in der Ausgabe 05/2016 mit einem Spar-Tipp-Award ausgezeichnet.
Das zur Sharkzone-Reihe gehörende Sharkoon H10 Headset ist eine kleine Überraschung: Bei solch günstigem Preis erwarteten wir in unserem Test weder eine ordentliche Verarbeitung noch den relativ ausgewogenen Klang ohne starke Bassbetonung. Tatsächlich ist besonders Letzteres interessant: Der Klang des H10 setzt sich damit von vielen Mitbewerbern ab, denn Gaming-Headsets versuchen häufig, durch eine starke Bassbetonung Käufer auf sich aufmerksam zu machen. Die restlichen Frequenzen fallen dann im Vergleich oft stark zurück. Das Sharkoon-Headset spielt dagegen recht neutral auf und besitzt eine ordentliche Räumlichkeit und eine brauchbare Detailabbildung über das gesamte Frequenzband. Allerdings müssen in Anbetracht des Preises natürlich einige Abstriche gemacht werden: Der Bass dürfte vielen etwas zu mager erscheinen, zudem fehlt es ihm an Präzision. Letzteres gilt prinzipiell für die gesamte tonale Bandbreite, das Klangbild des H10 wirkt immer etwas unsauber und schwammig. Hohe Stimmen werden beispielsweise teils etwas überbetont und klingt daher leicht scharf und zu nah am Ohr, während tiefere Männerstimmen im Klangbild etwas untergehen. Bei unserem Test fiel uns zudem eine etwas unsaubere Verklebung der Polsterung am Kopfbügel negativ ins Auge und die Polster könnten generell etwas weicher und bequemer sein. Insgesamt hinterließ das Sharkoon-Headset aber einen positiven Eindruck: Es ist leicht, sitzt recht bequem auch über einen längeren Zeitpunkt und klingt durchaus anständig; auch das Mikrofon ist in Ordnung. Eine einfache Kabelfernbedienung und eine kleine Tragetasche gibt's bei dem fairen Angebot obendrauf. Sparfüchse ohne Hifi-Allüren dürfen zuschlagen, Audio-Fans sollten sich allerdings anderwertig umsehen (und etwas mehr Geld in die Hand nehmen).
Das Bitfenix Flo ist eine gute Empfehlung, wenn Sie Wert auf einen detaillierten, alltagstaublichen Sound legen, aber nicht mehr als 50 Euro ausgeben möchten. Denn beim Klang macht dem Flo in dieser Preisklasse kaum ein anderes Headset etwas vor. Das mit durch die schmalen, doch weichen Memory-Foam-Polstern recht bequem sitzende Bitfenix kann erstaunlich viele Details herausarbeiten, die Abstimmung ist mit dem betonten Bass Gaming-typisch abgestimmt. Doch der Bass ist zurückhaltend genug, um andere Frequenzen nicht allzu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen, der Kick ist zudem angenehm straff, wenn auch nicht ultra-direkt. Die Höhen sind lebendig, ein deutliches hörbares Roll-Off - also eine leicht nach hinten abfallende Kurve im Bereich der oberen Höhen - kostet zwar etwas Auflösung, dämpft aber auch scharfe und unangenehme Zischlaute recht effektiv. Zusammen mit den ordentlichen Mitten entsteht ein insgesamt warm wirkendes, angenehmes Klangbild, das beim Spielen Spaß macht und auch für den Musikgenuss ausreichend detailliert ausfällt, sofern nicht allzu hohe Ansprüche gestellt werden. Leichte Schwächen hat das Flo bei der Räumlichkeit und Bühne, allerdings ist dies wohl zumindest teilweise der Bauart geschuldet - geschlossene Headsets oder Kopfhörer, die zudem noch recht klein ausfallen, fallen hier meist etwas hinter größere und/oder (halb-)offene Geräte zurück. Im Endeffekt ist das Flo aber sehr empfehlenswert: Für rund 40 Euro bekommt man ein gutes, klassisches Stereo-Headset ohne Schnickschnack, das sich klanglich auch nicht hinter deutlich teureren Geräten verstecken muss.
Während die meisten anderen Gaming-Headsets 40mm-Treiber nutzen, wird das Asus Cerberus von zwei gewaltigen 60mm-Treiber befeuert. Diese sorgen für einen brachialen Bass, der allerdings dafür etwas Präzision und Dymamik vermissen lässt. Auch wenn der Bass einiges an Details schluckt und den Sound "überfettet" und etwas träge wirken lässt, ist der Klang dennoch gut, zudem spielt das Asus-Headset recht offen und frei. Damit bietet das Cerberus, den richtigen Einsatzzweck vorausgesetzt, eine Menge Spaßpotenzial. Das Headset eignet sich gut für bombastisch inszenierte Spiele oder Filme, für den feinen Musikgenuss gibt es bessere Alternativen. Das klassische Stereo-Headset wiegt nur rund 240 Gramm und fällt damit ausgesprochen leicht aus. Zusammen mit den dicken, bequemen Ohrpolstern und dem verwindungsfreudigen, mehrteiligen Bügel-Design mit Kopfband ergibt sich so ein sehr angenehmer Sitz, auch nach mehreren Stunden ist das Cerberus kaum spürbar. Wenn Sie ein günstiges Headset primär für den Spielegebrauch suchen und zudem dicke Bässe lieben, ist das rund 50 Euro günstige Cerberus eine gute Wahl. Feingeister und Musikfreunde sollten sich aber nach einem etwas weniger enthemmt aufspielenden Gerät umsehen.